Die tanzende Bärin und der Weltenhüter

Shownotes

Noemi und Philine sind mit ihrem Hund Louis spazieren. Sie werfen ihm Stöckchen und er bringt sie immer wieder zurück. Doch dann wirft eines der Mädchen den Stock aus Versehen weit in ein Gebüsch hinein und ihr Vierbeiner kommt nicht wie gewohnt zurück. Die Mädchen suchen nach ihm und durchqueren dabei das Dickicht. Dabei landen sie unerwartet in einer wundersamen, magischen Welt, in der ihr Hund Louis sprechen kann und eine Ballett tanzende Bärin ihre Hilfe braucht. Können sie ihr helfen und wie finden sie am Ende den Weg zurück nach Hause?
Komm mit auf eine spannende Reise nach Traumlanda.

Wenn du Fragen, Verbesserungsvorschläge oder einen Themenwunsch hast, kannst du mir eine E-Mail schreiben. Einfach an "mail@miriammack.com"
Ich freue mich auf deine Nachricht.

Wenn dir mein Podcast gefallen hat, kannst du mir übrigens eine riesige Freude mit einer positiven Bewertung machen :).

Danke fürs Zuhören und viel Spaß bei der Entdeckung von Traumlanda

Transkript anzeigen

Hallo Ihr Lieben,

Mich hat wieder ein Geschichtenwunsch erreicht. Die achtjährige Noemi und ihre sechsjährige Schwester Philine (6) aus Reutlingen, wünschen sich eine Geschwistergeschichte über die beiden. Noemi liebt Ballett und Philine das Reiten. Ihr Hund der freundliche Dackel Louis soll auch darin vorkommen.

Ich hoffe Euch gefällt meine heutige Geschichte. Viel Spaß damit.

Die tanzende Bärin und der Weltenhüter

Auf einer schönen Wiese, am Rande eines Waldes, ganz in der Nähe von Reutlingen, gingen die beiden Schwestern Noemi und Philine mit ihrem Hund, dem freundlichen Dackel Louis Gassi. Die Mädchen warfen ihrem geliebten Vierbeiner immer wieder ein Stöckchen. Louis sauste jedes Mal hinterher und brachte es wieder zurück. Noemi holte weit aus und warf den Stock erneut. Er landete im Gebüsch, Louis sauste hinterher. Doch dieses Mal kam er nicht wieder zurück. Sogleich suchten die beiden Mädchen nach ihm. „Louis, Louis“ Sie riefen ununterbrochen nach ihm, doch er kam einfach nicht. Sie suchten das Gebüsch nach ihm ab. Dabei liefen sie Immer weiter in das Dickicht hinein. Alles war dicht bewachsen. Einige Büsche hatten sogar Dornen. Noemi und Philine kamen nur mühsam voran. Vielleicht hatte sich ihr Hund irgendwo an einem Ast verfangen?

Doch dann, hörten sie endlich ein Bellen, das eindeutig wie Louis klang. Die Mädchen atmeten erleichtert auf. Voller Freude darüber ihren Hund wahrscheinlich bald gefunden zu haben, beeilten sie sich, um noch schneller voran zu kommen. Immer wieder riefen sie nach ihm und hörten sein Gebell. Dabei bemerkten sie gar nicht, dass sie einen eigentlich geheimen magischen Weg durch das Dickicht eingeschlagen hatten. Mit der Zeit veränderte sich ihre Umgebung. Das Licht wurde heller. Die Büsche und Pflanzen wurden grüner und trugen allesamt prächtige Blüten und Früchte. Das Dickicht lichtete sich. Die Schwestern kamen immer leichter voran. Sie gelangten zu einer wundervollen Wiese. Sie wirkte magisch. Noch nie hatten die beiden Mädchen einen so prächtigen Ort gesehen. Das Sonnenlicht leuchtete in einem goldenen, warmen Licht und es flatterten hunderte, wenn nicht gar tausende Schmetterlinge umher. Sie hatten die schönsten Farben und Muster. Manche waren königsblau, andere leuchtend orange, wieder andere waren lilafarben und hatten golden schimmernde Punkte auf ihren Flügeln. Es gab so unzählige verschiedene Arten, dass es unmöglich ist sie alle aufzuzählen. Die Mädchen konnten sich daran kaum satt sehen. Auch wuchsen auf der Wiese mehr Blumen als sie jemals zuvor gesehen hatten. Eine Blume war schöner als die andere. Noemi und Philine staunten so sehr, dass sie für einen Moment nicht an Louis dachten. Doch natürlich vergaßen sie ihren geliebten Hund nicht. Sie riefen erneut nach ihm. Doch dieses Mal bekamen sie ein richtige Antwort, wie von einem Menschen, nicht nur ein Bellen. „Ihr braucht doch nicht so laut zu rufen. Ich bin schon hier.“ Die Stimme klang aufgeweckt und freundlich. Noemi und Philine blickten sich um. Dann blieb ihnen vor Staunen der Mund offen stehen. Vor ihnen stand freudig schwanzwedelnd ihr Hund Louis. Er war es, der gerade gesprochen hatte. Philine fand ihre Worte schnell wieder. „Louis, Louis, Du kannst ja sprechen. Oh es ist so schön, dass wir dich gefunden haben.“ Auch Noemi löste sich aus ihrer Starre der Verwunderung und streichelte glücklich ihren kleinen, freundlichen Vierbeiner. Die beiden Schwestern waren froh ihn gefunden zu haben. „Wo sind wir hier und warum kannst du plötzlich sprechen? wollte Noemi von Louis wissen.

Der Hund kicherte und hüpfte dabei freudig über die Wiese. „Das weiß ich auch nicht so genau. Aber mich hat dieser unglaublich schöne, süße Duft dieses Ortes angelockt. Es riecht hier sooo gut. Ich musste einfach nachsehen woher der Geruch kommt. Tut mir ehrlich leid, dass ich euch weggelaufen bin.“ Der Dackel schaute betrübt drein. „Schon gut, jetzt haben wir dich ja wieder. Jetzt müssen wir nur noch den Weg nach Hause finden.“ sagte Noemi und blickte sich um. Sie war sich nicht mehr sicher woher sie genau gekommen waren. Gerade wollte sie Philine danach fragen, ob sie sich an den Weg erinnern konnte, da hörte sie ein Geräusch. Auch Louis und Philine konnten es hören und spitzten die Ohren.

Eine Stimme brummte und brummte immerzu. Was war das? Die drei hörten genauer hin. Louis Ohren waren etwas besser und seine Nase auch. Er horchte noch einmal und schnupperte in die Luft, dann lief er los und rief den Mädchen dabei zu: „Los, kommt mit. Das ist jemand, der Hilfe braucht. Ich glaube es ist ein Bär.“ Was ein Bär? Die Mädchen schauten sich erschrocken an. In Reutlingen gab es gewiss keine Bären im Wald und gewiss auch keine sprechenden Tiere. Wo waren sie da nur gelandet?

Die beiden Schwestern schauten sich kurz an, nickten einander zu und rannten auch los. Sie verstanden sich manchmal ohne Worte, denn sie kannten einander so gut. Wenn jemand Hilfe brauchte, dann wollten sie auch helfen.

Sie rannten über die wunderschöne Wiese, hinein in einen noch wundersameren Wald. Überall wuchsen leuchtende Pilze in verschiedenen Farben. Im Vorbeirennen konnten sie auch winzig kleine, hübsch bemalte Häuschen entdecken. Wer darin wohl lebte?

Auch saßen in den Bäumen Vögel, die Noemi und Philine noch nie zuvor gesehen hatten. Sie waren lavendellila, sonnengelb oder mohnblumenrot, hatten lange, gelockte Schwanzfedern, bunte prächtig geschwungene Schnäbel und ein schimmernder Glanz umgab sie.

Vor einer lilafarbenen Höhle, die aussah als bestünde sie aus einem riesigen Edelstein, saß eine niedlich aussehende wuschelige kleine Bärin in einem Ballettrock. Sie saß auf dem Boden und jammerte vor sich hin: „Ach ich kann das nicht, ich kann das einfach nicht. Ich brauche Hilfe.“

„Was kannst du denn nicht?“ fragte Philine und kniete sich neben die Bärin, um besser mit ihr sprechen zu können.

„Ach ich will unbedingt eine schöne Pirouette tanzen können, doch ich kriege sie einfach nicht hin.“ antwortete die Bärin und schaute betrübt drein. Noemi und Philine strahlten, denn dabei konnten sie der Bärin gewiss helfen, denn Noemi war eine tolle Balletttänzerin. Sie übte sehr viel und konnte dadurch schon so einiges. Die Bärin, die sich als Bali Ballerina vorstellte, zeigte den Mädchen erst einmal wie sie eine Pirouette machte. Bali wackelte hin und wackelte her und drehte sich dann urplötzlich schnell wie der Blitz und plumpste auf ihr Hinterteil. Das hatte nun wirklich nicht sehr viel mit einer Pirouette zu tun.

Noemi streckte ihr die Hand entgegen und half ihr auf. Danach erklärte sie der Bärin ganz genau, wie eine Pirouette geht. Noemi und Bali Ballerina gaben nicht auf und übten gemeinsam eine ganze Weile lang bis die Bärin nach etlichen Anläufen endlich eine einigermaßen wackelfreie Pirouette ohne anschließenden Popo-Plumpser hinbekam. Noemi, Philine, Louis und Bali jubelten. „Übe einfach ganz regelmäßig, dann kannst du sie bald noch viel besser.“ Sagte Noemi aufmunternd zu der Bärin. Diese nickte eifrig und strahlte vor Freude.

„Ich möchte euch ja ungern unterbrechen,“ mischte sich Louis ein, „aber Bali, wo sind wir hier eigentlich und wie kommen wir wieder nach Hause?“

Die Bärin kicherte. „Das wisst ihr gar nicht? Wir sind in Traumlanda. Aber wie ihr nach Hause kommt, weiß ich leider nicht. Aber ich weiß wen ihr fragen könnt.“ Bali stieß einen lauten brummenden Ton aus. Kurz darauf kam ein kleines fliegendes Wesen angeflogen. Es war ein Schmetterling. Er hatte wunderschöne dunkelblaue Flügel. In der Mitte hatte er auf jedem Flügel einen etwas helleren Punkt. Das hübsche Insekt setzte sich auf die Nase der Bärin und hörte ihr zu. Dann flog es zu dem Ohr der Bärin. Diese horchte und nickte dann. Dann flog der Schmetterling wieder davon. „Verzeiht, dass ihr nicht mithören konntet. Smirella ist sehr zart und leise. Ich kann sie nur verstehen, wenn sie direkt in mein Ohr hinein spricht. Jedenfalls lebt sie am Eingang von Traumlanda und kennt den Hüter der Weltentore. Sie hat versprochen ihn zu uns zu schicken. Er kann euch helfen.“

Noch während die Schwestern, die Bärin und Dackel Louis überlegten wer gleich kommen würde, hörten sie Hufgetrappel. Es war erst leise und kam dann immer näher. Ein bildhübscher schwarzer Friese kam zum Vorschein. Philines Herz schlug höher, denn sie liebte Pferde. Friesen sind stämmige Pferde mit schwarzem Fell. Sie sehen besonders prächtig aus. Ihre Mähne und ihr Schweif sind gelockt.

Das Pferd verbeugte sich zum Gruß und sprach dann: „Wenn ihr nach Hause möchtet, steigt auf meinen Rücken und ich zeige euch den Weg dorthin.“

Oh je, dachte sich Noemi. Sie konnte ja gar nicht reiten und schon gar nicht ohne Sattel. Als hätte Philine die Zweifel ihrer Schwester gehört, beruhigte sie sie. „Wir schaffen das. Ich sitze vorne und du kannst dich an mir fest halten. Louis wird nebenher laufen.“

Die Bärin half den beiden Kindern beim Aufsteigen. Philine hielt sich an der Mähne fest und Noemi hielt sich an Philine. Sie ritten durch den wunderschönen magischen Wald. Sie spürten jeden Schritt des Pferdes auf dem weichen Waldboden. Das war ein schönes Gefühl. Auf dem Rücken des Tieres hatten sie Zeit alles genauer zu beobachten. Sie entdeckten nicht nur leuchtende Pilze, sondern sahen, dass alles leuchtete und farbig schimmerte. Selbst der Boden und die Baumstämme. Manche Dinge hatten lediglich ein helleres Licht als andere.

Die Mädchen konnten auch sehen, dass in den kleinen Häuschen ganz winzige Waldzwerge lebten. Sie winkten ihnen freundlich zu oder nickten zum Gruß. Das war wirklich ein magischer Ort. Die Mädchen fühlten sich sehr wohl.

Sie hörten einen Bach plätschern. Die Geräusche kamen immer näher bis sie schließlich einen Bachlauf erreichten, an dessen Rand ein kleines Boot angebunden war. Es sah sehr einladend aus. Überall hingen Laternen, die alles in ein warmes Licht tauchten. In der Mitte zwischen zwei kleinen Masten war eine Hängematte angebracht.

„Das Boot wird euch den restlichen Weg nach Hause bringen.“ erklärte das Pferd. Die Mädchen bedankten sich bei dem Pferd für seine Hilfe, klopften sanft seinen Hals zum Abschied und gingen auf das Boot. Dackel Louis tapste gut gelaunt hinterher. Die Schwester legten sich nebeneinander in die Hängematte. Sie war noch gemütlicher als sie aussah. Noemi und Philine waren sehr froh einander zu haben. Müde von der Reise und den ungewohnten Eindrücken schliefen die Mädchen ein. Auch Dackel Louis schloss seine Augen und fiel in einen wohligen, tiefen Schlaf.

Nach einiger Zeit erwachte Noemi. Sie öffnete ihre Augen und sah ihre Schwester neben sich liegen. Sie erkannte, dass sie in ihrem Zimmer war. Es war noch Nacht, der Mond schien hell durchs Fenster. Hatte sie alles nur geträumt? Es hatte sich so echt angefühlt. Doch noch ehe sie weiter darüber nachdenken konnte, schlief sie wieder ein...

Neuer Kommentar

Dein Name oder Pseudonym (wird öffentlich angezeigt)
Mindestens 10 Zeichen
Durch das Abschicken des Formulars stimmst du zu, dass der Wert unter "Name oder Pseudonym" gespeichert wird und öffentlich angezeigt werden kann. Wir speichern keine IP-Adressen oder andere personenbezogene Daten. Die Nutzung deines echten Namens ist freiwillig.